Tanger 1956. Die junge,
sensible Amerikanerin Alice Shipley ist ihrem Ehemann John ins spätkoloniale
Marokko gefolgt. Im Gegensatz zu John fühlt sie sich in der Stadt unwohl und
verlässt nur selten ihre Wohnung. Eines Tages steht unerwartet Lucy Mason vor
ihrer Tür. Sie und Alice waren am College in England unzertrennlich. Die
furchtlose, selbständige Lucy trat vehement als Beschützerin der zarten,
introvertierten Alice auf, bis ein mysteriöser Autounfall die enge Beziehung
beendete. Seitdem haben die beiden sich nicht mehr gesehen. Lucy nistet sich
als Gast in Alice Wohnung ein und tut alles, um ihre ungeteilte Zuneigung
zurückzugewinnen. Dabei ist ihr der Ehemann im Weg…
Der Roman vibriert vor unterschwelliger
Spannung. Dabei wird das Geschehen mit zahlreichen Rückblenden aus der Sicht
beider Frauen erzählt und gibt von Anfang an Rätsel auf. Erst nach und nach
wird klar, dass hier eine Psychopathin ihr perfides Spiel treibt Katastrophe oder
Happyend? Das bleibt bis zum Schluss offen. Außer der raffinierten Erzählform
entsteht ein Teil der Faszination durch das Lokalkolorit. Die unüberschaubare,
für Fremde gefährliche Stadt Tanger ist der exotische Hintergrund, vor dem sich
die Handlung entfaltet.
Ein spannender Psychothriller,
den ich nicht aus der Hand legen konnte.
Für Liebhaberinnen dieses
Genres ist er gewiss ein Leckerbissen.
P.S.: Ein Extralob gibt es von
mir für das attraktive Titelbild, das an Ingrid Bergmann in „Casablanca“
erinnert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen