Nachdem ich Jahrzehnte unüberlegt Spaghetti Bolognese,
Weißwürste und Frikadellen gegessen habe, bin ich seit einiger Zeit überzeugte
Vegetarierin. Der nächste Schritt, der zugegeben für LiebhaberInnen von Milch-
und Eierprodukten recht hart ist, heißt: Vegan leben. Hart ist es offenbar auch
im sozialen Kontakt. Während man als Vegetarier noch einigermaßen akzeptiert
ist, zieht diese Form der Ernährung eine Menge Aggression von Omnivoren (lat.
Allesesser) auf sich, ob am Restauranttisch, in einer TV-Kochshow oder auf der
Comedy-Bühne. Dabei ist eine vegane Ernährung nur konsequent: Wer nicht will,
dass Tiere leiden, kann auch die fabrikmäßige Produktion von Eiern und Milch
nicht unterstützen. Doch das ist nicht das einzige, was für eine vegane
Ernährung spricht. Es geht auch um Gesundheit, Ökologie, Welternährung und
Ethik. Der Arzt Ruediger Dahlke und sein Co-Autor Renato Pichler,
Vorstandsmitglied der Europäischen Vegetarier-Union, haben dazu ein umfangreiches
Faktenbuch geschrieben, das alle diese Aspekte erfasst. Dabei gibt es mit
zahlreichen Studien und seriösen Quellenangaben jede
Menge sachliche Information, die zudem in Listen und Diagrammen übersichtlich
aufbereitet ist. Dabei wird mit vielen Halbwahrheiten und bewussten Lügen der
Industrie aufgeräumt. Das ganze geschieht auf wohltuend sachliche Weise. Die
Fakten sprechen für sich, da bedarf es keines missionarischen Eifers. (Der ist
es ja häufig, der Menschen mit anderen Ernährungsgewohnheiten auf die Palme
bringt).
Ein überzeugendes Buch, das
Veganern gute Argumente an die Hand gibt und interessierten Leserinnen und
Lesern beste Aufklärung bietet.