Beck Dorey-Stein: Good Morning, Mr. President. Meine
Jahre mit Obama im Weißen Haus. 462 Seiten. 12,99 €. Rororo
Unter dem Titel vermutete ich die Memoiren einer
hochrangigen Mitarbeiterin, mit vielen Anekdoten über Präsident Obama. Falsch
gedacht. Beck Dorey-Stein ist Stenographin und nur ein kleines Rädchen im
Getriebe des Weißen Hauses. Aber gerade diese Position macht ihre
Aufzeichnungen so interessant. Man erfährt, wie aufwändig die Organisation der
präsidialen Auftritte ist und wie viele Menschen für einen reibungslosen Ablauf
nötig sind: Piloten der Airforce One, Polizisten. FlugbegleiterInnen, Botschaftsangehörige,
Butler, Hausmeister, Handwerker, Bodyguards und Wahlhelfer. Zitat der Autorin: „Keiner
von ihnen wird auf einer Kundgebung je erwähnt. Wenn die Scheinwerfer angehen
und die Musik erklingt, verschwinden die Ameisen von der Bildfläche“. Sie ist selbst
eine dieser „Ameisen“ und beschreibt ihren Job vom ersten Arbeitstag bis zum
Einzug Donald Trumps ins Weiße Haus. Dazu gehören Reisen im In- und Ausland,
Stress, Jetlag, Feiern in Bars. Der gesamte Tross ist immer mit dem Präsidenten
unterwegs und bleibt dabei möglichst unsichtbar. Mit den Beschreibungen ihrer
beruflichen Erfahrungen verbindet die Autorin die ihres Liebeslebens, insbesondere
ihre Affäre mit dem Womanizer Jason, einem
wichtigen Mitarbeiter Obamas.
Obwohl der Insiderbericht auch etwas kürzer hätte ausfallen dürfen
und man sich fragt, wie eine Frau in puncto Männer nur so naiv sein kann, ist
das Buch durchaus lesenswert. Es erlaubt einen interessanten Blick hinter die
Kulissen der großen Politik, wie man ihn selten bekommt.
Liebe Frau Dr. Wlodarek, vielen Dank für diesen Buchtipp. Ich habe mir das Buch von Michelle Obama gekauft und bisher Epilog sowie Prolog gelesen. Auch aus dieser Sicht erhalten wir einen guten Einblick in das Leben im Weißen Haus. M. Obama ist eine mutige Frau. Was manchmal die Naivität von Frauen betrifft, glaube ich, dass es daran liegt, dass es immer noch genug Frauen gibt, die ein Problem mit sich selbst haben. Frauen machen sich zu oft selbst klein. Besonders bezüglich ihren Wert Männern gegenüber. Wie sollen Frauen eIn positives Selbstbild haben, wenn es ihre Mütter, Großmütter usw. auch nicht hatten? Wir lernen von denen, die wir lieben, heißt es doch. Es gibt aber Vorbilder, wenn wir genau hinschauen. Jede Frau sollte sich Zeit zum Reflektieren nehmen, sich selbst kennenlernen und mit ihren Stärken sowie Schwächen schätzen. Vor allem sollten Frauen sich gegenseitig schätzen. Da sind Sie, Frau Dr. Wlodarek, für mich ein Vorbild! Viele Grüße nach HH!
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