Greer
Hendricks & Sarah Pekkanen: The Wife between uns. 442 Seiten. 12,99 €.
Rowohlt Polaris
Krimis, in denen grausam
gemetzelt wird, sind nicht mein Fall. Ich gehöre eher zur Highsmith-Fraktion
und goutiere psychologisch raffiniert konstruierte Romane. So einer ist dem
Autorinnenduo gelungen:
Vanessa führt als Ehefrau an
der Seite von Richard ein Luxusleben. Doch dann verlässt dieser Traummann –
gutaussehend, erfolgreich, charmant, fürsorglich - sie für die junge Nellie und
will diese sogar heiraten. Die alkoholsüchtige,
psychisch lädierte Vanessa hat nur eines im Kopf: Diese Heirat muss sie auf
jeden Fall verhindern.
Abwechselnd werden Vanessas verzweifelte
Gefühle nach der Trennung und Nellies ahnungslose Vorbereitungen auf die
Hochzeit beschrieben. Darin liegt schon eine Menge Spannung. Eine rachsüchtige
Ex – man weiß ja, zu was die fähig ist. Doch dann zeigt sich: Nichts ist, wie
es scheint. Ein Vexierspiel beginnt, in dem falsche Fährten gelegt werden. Plötzlich
sieht man als LeserIn die Geschichte aus einer völlig anderen Perspektive. Mehr
möchte ich aber jetzt nicht verraten, um die Spannung zu erhalten. Nur so viel:
Es geht um ein Abhängigkeitsverhältnis, in das drei Frauen verwickelt sind und
in dessen Zentrum der „Traumprinz“ Richard steht.
Der Roman überrascht durch
unerwartete Wendungen, die sich erst langsam entfalten und überzeugt mit ausführlichen
Schilderungen der Protagonistinnen. Wem Bücher wie „Gone Girl“ oder „Girl On
the Train“ gefallen hat, der wird auch dieses Buch mögen. Es ist spannend,
überraschend und wirkt vor allem durch seinen psychologischen Ansatz.
„Nur wenn man die Wahrheit kennt, kann man mit der Vergangenheit abschließen.“ Diese wichtige Aussage steht auf der letzten Seite des Buches. Es ist, spannend zu lesen, und ich möchte mich bei Ihnen, Frau Dr. Wlodarek, für diesen Buchtipp bedanken!
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