Am
27. Juli 2014 bricht die 77jährige Berlinerin Heidi Hetzer mit ihrem Oldtimer
„Hudo“ (Info für Kenner: Ein Hudson Great Eight Coach Baujahr 1930), zu einer
Weltreise auf. Ihr großes Plus: Heidi kann mit Autos umgehen. Ihr Vater besaß
eine Werkstatt und später ein Autohaus. Schon als Kind schraubte sie an
Vehikeln herum, machte als junge Frau eine Kfz-Lehre und fuhr Rallys.
Ihr
Trip führt sie von Europa nach Asien, über China bis runter nach Singapur, per Schiff
nach Australien, weiter nach Neuseeland, von dort an die Westküste der USA, quer
durch die USA und Kanada wieder bis nach Florida, weiter nach Südamerika, dann
in den Süden Afrikas und schließlich über Südeuropa zurück nach Deutschland.
Die Tour de force ist voller Hindernissen: „Hudo“ hat häufig Macken und muss immer
wieder repariert werden. Doch seine taffe Fahrerin lässt sich nicht
unterkriegen. Über alle Sprachbarrieren hinweg verständigt sie sich mit den
Menschen, denen sie begegnet und knüpft freundschaftliche Kontakte. Nach 85000
Kilometern, 960 Tagen, 46 Ländern ist sie wieder daheim in Berlin.
Heidi
Hetzer hat Ihre Erfahrungen auf dieser gigantischen Tour mit dem Autor Marc
Bielefeld zu einem Buch verarbeitet. Ergänzt wird es mit ca. 70 Fotografien.
Die Sprache ist unprätentiös, oft selbstironisch, die Erlebnisse werden eher
sachlich geschildert und beziehen sich häufig auf die Fahrtüchtigkeit des
Oldtimers. Für mich als Nicht-Autofahrerin ist das manchmal etwas dröge. Was
das Buch aber interessant macht, ist der Optimismus, die Offenheit für ihre
Umgebung und das Durchhaltevermögen der Lady. In diesem Sinne ist sie ein echtes
Vorbild, besonders für Frauen: Wenn sie es in ihrem Alter geschafft hat, ihren
Traum zu verwirklichen, dann hat wohl keine(r) von uns eine Ausrede, das nicht
ebenfalls zu versuchen. Es muss ja nicht gleich eine Weltreise sein.
Auch ich bin von Heidi Hetzer sehr beeindruckt, die so couragiert ist. Im Rundfunk wurde immer wieder von ihren Erlebnissen und auch von den Hindernissen berichtet. Sie berichtete im Blog und auf YouTube. Schließlich verlor sie bei ihrer Tour einen Finger. Eine Berlinerin mit Herz und Schnauze. Sie gibt nicht auf und plant ihre nächste Tour. Ich freue mich, ihren Bericht jetzt in einem Buch lesen zu können. Herzliche Grüße nach Hamburg!
AntwortenLöschenJa, Heidi Hetzers Geschichte macht Mut. Trauen wir uns...
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Eva Wlodarek