Phil Stutz, Barry Michels: The Force. 346 Seiten. 20.- €. Arkana
Die Autoren, beide renommierte Psychotherapeuten, zählen zahlreiche
US-Stars zu ihren Patienten. Aber auch die
Probleme von weniger prominenten Menschen lösen sie mit ihren unorthodoxen Methoden.
Ihr erster Ratgeber „The Tools“ (die deutschen Übersetzungen tragen englische
Titel) habe ich mit großem Interesse gelesen. Darin geben sie mit fünf Fantasieübungen wirkungsvolle Werkzeuge
an die Hand, um Ängste und negatives Denken zu besiegen. Ihr neues Buch „The
Force“ ist eine Fortsetzung und Erweiterung. Unter der „Force“ verstehen sie die
Lebensenergie, die uns drängt, unser Potenzial zu erweitern. Ihr Gegenspieler ist
eine geheimnisvolle Kraft, die in uns allen steckt. Sie hindert uns auf perfide
Weise daran, uns zu entwickeln. Stutz und Michels bezeichnen sie als „Part X“.
Tatsächlich kennt wohl jeder von uns innere Bremsen, die uns davon abhalten, ein
erfülltes Leben zu führen, wie etwa Bequemlichkeit, Ängste, mangelnde Disziplin.
In diesem Buch gibt es ebenfalls „Tools“. Mit ihnen soll Part X geschwächt
werden. Sie heißen „Die Schwarze Sonne“, „Der Wirbel“, „Die Mutter“ und „Der
Turm“. Im Gegensatz zum ersten Buch erschließt sich mir nicht, warum gerade
diese Bilder gewählt wurden: Warum ist die Sonne schwarz? Wie schluckt die „Mutter“
die bedrückende Masse negativer Gedanken? Aber nun ja, man kann schließlich ausprobieren,
ob es wirkt. Genial ist jedenfalls die Benennung von „Part X“, einer modernen
Version des Teufels, der in uns gegen das Gute kämpft. Damit hat das Gefühl
einen Namen und kann jederzeit identifiziert werden.
Die Grundidee der Therapeuten, mit inneren Bildern gegen
mentale und emotionale Beeinträchtigungen vorzugehen, ist faszinierend. Dazu geben sie LeserInnen gutes Werkzeug an die Hand. Ihre
Mischung aus Schamanismus, Fantasie und psychologischem Wissen ist beeindruckend
und lesenswert.
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