Donnerstag, 25. Januar 2018

Köstlich!

Saygin Ersin: Der Meisterkoch. Übersetzt von Johannes Neuner. 366 Seiten. Atlantik Verlag. 20.- €

Saygin Ersins Roman ist ebenso märchenhaft wie spannend. Er erinnert an „1001 Nacht“, Paulo Coelhos „Alchimist“ und die Liebesliteratur der Sufis. Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert in Istanbul. Protagonist ist der geheimnisvolle junge Meisterkoch Cihan, der den ultimativen Geschmackssinn besitzt. Als Sohn eines Sultans geboren, entgeht er einem Mordanschlag und wächst unerkannt beim Koch eines Lusttempels auf. Dort entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen ihm und der Tänzerin Kamer. Durch unglückliche Umstände werden die beiden getrennt, Kamer gerät schließlich in den Harem des Sultans. Der inzwischen in der Kunst des Kochens magisch bewanderte Cihan schleicht sich als Koch in den Palast ein, um seine große Liebe zurückzuerobern. Doch bis dahin hat er einige Prüfungen zu bestehen und muss immer wieder über sich hinauswachsen. Ob es ihm gelingt, sich wieder mit Kamer zu vereinen, sei hier nicht verraten, zumal sich die Spannung bis zuletzt hält. Der Autor streut immer wieder Rückblenden aus Cihans Vergangenheit ein, die die Entwicklung des Meisterkochs deutlich machen. Philosophische Lebensweisheiten verleihen der Erzählung Tiefe und die Beschreibung der köstlichen orientalischen Gerichte gibt ihr Kolorit.
Ein Buch ist wie ein Festmahl. Es hat mich berührt und begeistert. Last but not least ist schon der rot-goldene Umschlag eine Augenweide. Für alle RomantikerInnen, die einmal die Welt vergessen möchten: Unbedingt lesen! 

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