Sonntag, 28. April 2019

Teurer Irrtum

Dan Ariely und Jeff Kreisler: Teuer ist relativ. Warum wir nicht mit Geld umgehen können.
350 Seiten. 20,00 €. Econ

Wir glauben tatsächlich, wir könnten mit Geld umgehen. Vielleicht, weil wir einen Haushaltsplan führen und keine Schulden machen. Doch das ist ein Irrtum. Dan Ariely, Psychologie-Professor, und Jeff Kreisler, Comedian, weisen die allgemeine Unvernunft der Menschen in puncto Finanzen nach. Humorvoll und mit vielen Beispielen entlarven sie unbewusste  Einstellungen, die uns letztlich teuer zu stehen kommen. Etwa, dass wir den hohen Preis einer Weinflasche zum Dinner in einem noblen Restaurant anstandslos bezahlen, während wir den gleichen Tropfen im Discounter zu diesem Preis niemals mitnehmen würden. Das ist halt eine Frage der Relativität. Oder: Wenn wir einen Geschenkgutschein bekommen, kaufen wir damit Dinge, für die wir nichts von unserem Gehalt ausgeben würden. Weil wir in dem Fall nicht an den Geldwert denken, sondern in unterschiedlichen Kategorien.
Teil I des Buches („Was ist Geld?“) führt in die Materie ein: Teil II („Warum unsere Beurteilung des Werts wenig mit dem Wert zu tun hat“) listet ausführlich sämtliche Fallen auf, in die wir gerne tappen: Teil III („Und jetzt? Bauen wir uns ein Haus auf dem Fundament unserer Denkfehler.“) hilft uns aus der Falle heraus.
Wissenschaftlich fundiert und locker formuliert werden wir darüber aufgeklärt, dass es mit dem Homo oeconomicus wohl doch nicht so weit her ist. Eine anregende Lektüre, die sich sowohl auf die Selbsterkenntnis als auch auf den Kontostand wohltuend auswirken kann.

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