Carlos
Del Amor: Die einzig wahre Liebe. 234 Seiten. 10.- €. Atlantik Verlag
Die Story: Ein Journalist und
Schriftsteller verbringt den Hochsommer allein in Madrid, weil er an einem
Roman arbeiten will. Aber ihm fehlt noch ein zündendes Thema. Sämtliche Bewohner
des mehrstöckigen Haus, in dem er lebt, sind
im Urlaub. Zufällig findet er im Treppenhaus den Schlüsselbund der ebenfalls
abwesenden Concierge und verschafft sich damit Zutritt zu den Wohnungen seiner
Nachbarn. Dort entdeckt er beim Lesen alter Briefe und dem Betrachten von Fotos
so manches, was ihm sonst verborgen geblieben wäre. Vor allem aber fasziniert
ihn die Wohnung von Simón, dessen Frau Ana vor Jahren verstorben ist und der
ihr bis heute nachtrauert. Er entschlüsselt ein sorgsam gehütetes Geheimnis: Ana
hat Simon betrogen und wurde von ihrem Liebhaber aus dem Fenster gestoßen. Am
Ende hat der Schriftsteller durch seine „Hausbesuche“ den Plot für seinen Roman
gefunden.
Carlos del Amor beschreibt -
entsprechend den Entdeckungen seines Protagonisten in der jeweiligen Wohnung -,
kurze (Lebens-)Geschichten aus der Perspektive der Bewohner. Etwa die von
Amalia, die ihre behinderte Tochter pflegt, von Marcos, der als Postbote Briefe
hortet oder von Hector, der ein Verhältnis mit Ana hatte. Auf diese Weise
entsteht beim Lesen das Gefühl, man begleite den Eindringling bei seinen heimlichen
Besuchen und nähme am Leben der Bewohner Teil, an ihrem Schmerz, ihrer Trauer,
ihrer Lust und Liebe.
Ein fantasievolles Buch, das
sich gut als Urlaubslektüre eignet - vorzugsweise natürlich in Spanien.
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