Michael Jürgs: Gestern waren wir noch jung. Eine Liebeserklärung an
aufregende Zeiten. 343 Seiten. 19,99 €. C.Bertelsmann.
Ich habe Michael
Jürgs noch als jungen Mann kennengelernt - er saß im berühmten „Affenfelsen“ von
Gruner & Jahr beim "Stern", ich bei der „Brigitte“. Tempi passati. Jetzt hat er also mit 72 Jahren ein Buch über die
alten Zeiten geschrieben. Am Anfang bringt
er auch tatsächlich eine Rückschau auf die Sixties und Seventies: Die APO, Studentenrevolten,
die Beatles, Willy Brandt. Doch dann ist auch Schluss mit allgemein teilbaren Erinnerungen.
Ab da geht es vor allem um die Veränderung im Journalismus. Jürgs schlägt ausführlich
den Bogen von der analogen zur digitalen Welt und mischt dabei persönliche
Erfahrungen in der Medienlandschaft mit profunden Kenntnissen, wie sie sich
seit damals verändert hat. Das tut er mit einer sehr gekonnten Sprache, er ist
halt Profi.
Das Buch ist
interessant und informativ, ich habe es gerne gelesen. Allerdings bin ich etwas
ratlos, welcher Zielgruppe ich es empfehlen soll. Für Nostalgiker ist es jedenfalls
nicht so recht geeignet, die werden enttäuscht sein. Eigentlich ist es für
diejenigen, die den Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter mit dem
Schwerpunkt „Medien“ nachvollziehen möchten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen