Virginie
Despentes: Das Leben des Vernon Subutex. 399 Seiten. 22.-€ . Kiepenheuer
& Witsch
Vernon Subutex ist schon vor Jahren mit einem immerhin legendären
Plattenladen in Paris Pleite gegangen. Als nun ein reicher Freund stirbt, der
ihn bisher regelmäßig finanziell unterstützt hat, verliert er auch noch seine Wohnung.
Mit der Notlüge, er sei nur auf der Durchreise, quartiert er sich der Reihe bei
alten Freunden und Bekannten, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat, nach ein.
Damit beginnt ein Reigen von ebenso bitterbösen wie genau beobachteten Porträts
der jeweiligen GastgeberInnen. Darunter ist ein Rechtsradikaler,
eine junge Muslimin, ein narzisstischer Börsenspekulanten, ein brasilianisches
transsexuelles Model, eine Pornodarstellerin, ein professioneller Internet-Troll
und ein Groupie. Die Geschichten summieren sich zu einer schonungslosen Beschreibung
der Generation, die in den 80er Jahren Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll genossen
hat, nun aber feststellen muss, dass das
Leben keine andauernde Party ist. Am Ende landet Vernon Subutex doch noch auf der
Straße.
Ein Roman über die Pariser Gesellschaft, der seinen
diversen Charakteren wenig Hoffnung lässt. Gut geschrieben, interessant, sehr
französisch. Ein Buch, das man gelesen haben sollte, auch wenn es nicht sehr
fröhlich stimmt.
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