Jean-Philipp
Delhomme: Die Sache mit der Literatur. 96 Seiten. 20.-€. Liebeskind
Ich liebe Cartoons! Den guten unter ihnen gelingt es
mühelos, per Bild und kurzem Text Zusammenhänge zu erläutern und Situationen zu
verdichten. Meist zaubern sie beim Betrachten ein Lächeln aufs Gesicht – man freut
sich, etwas verstanden oder wiedererkannt zu haben.
Jean-Philipp Delhomme hat sich dazu die Welt der
Schriftsteller ausgesucht. Mit feiner Beobachtungsgabe und bissigem Humor nimmt
er die großen und kleinen Schwächen der Literaten und ihrer Bewunderer aufs
Korn. Deren Empfindlichkeiten und Eitelkeiten markiert er mit Sätzen wie: „Es
war eine große Enttäuschung, zu sehen, wie ein amerikanischer Autor, den wir
sehr verehrten, einem luxuriösen SUV entstieg“ oder „Man hat mir bestätigt,
dass eine euphorische Kurzkritik meines Romans in der Apothekenumschau Wellen
schlagen würde. Meine Pressagentin meint, dies sei absolut `richtungsweisend`“.
Jeder Cartoon - der jeweils eine Buchseite einnimmt -, ist ein kleines malerisches
Kunstwerk, das man sich gerahmt ins Zimmer hängen könnte.Schließlich ist Delhomme auch ein bekannter Illustrator, der schon für große Zeitschriften gearbeitet hat.
Der Bildband ist optisch eine Augenweide und inhaltlich
ein großes Vergnügen – nicht nur für Mitglieder des Literaturbetriebes.
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