Saygin
Ersin: Der Meisterkoch. Übersetzt von Johannes Neuner. 366 Seiten. Atlantik
Verlag. 20.- €
Saygin Ersins Roman ist ebenso
märchenhaft wie spannend. Er erinnert an „1001 Nacht“, Paulo Coelhos „Alchimist“
und die Liebesliteratur der Sufis. Die Geschichte spielt im 16. Jahrhundert in
Istanbul. Protagonist ist der geheimnisvolle junge Meisterkoch Cihan, der den ultimativen
Geschmackssinn besitzt. Als Sohn eines Sultans geboren, entgeht er einem
Mordanschlag und wächst unerkannt beim Koch eines Lusttempels auf. Dort
entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen ihm und der Tänzerin Kamer.
Durch unglückliche Umstände werden die beiden getrennt, Kamer gerät schließlich
in den Harem des Sultans. Der inzwischen in der Kunst des Kochens magisch bewanderte
Cihan schleicht sich als Koch in den Palast ein, um seine große Liebe
zurückzuerobern. Doch bis dahin hat er einige Prüfungen zu bestehen und muss immer
wieder über sich hinauswachsen. Ob es ihm gelingt, sich wieder mit Kamer zu
vereinen, sei hier nicht verraten, zumal sich die Spannung bis zuletzt hält.
Der Autor streut immer wieder Rückblenden aus Cihans Vergangenheit ein, die die
Entwicklung des Meisterkochs deutlich machen. Philosophische Lebensweisheiten verleihen
der Erzählung Tiefe und die Beschreibung der köstlichen orientalischen Gerichte
gibt ihr Kolorit.
Ein Buch ist wie ein Festmahl. Es
hat mich berührt und begeistert. Last but not least ist schon der rot-goldene
Umschlag eine Augenweide. Für alle RomantikerInnen, die einmal die Welt vergessen
möchten: Unbedingt lesen!
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