Jack
Nasher: Überzeugt. Wie Sie Kompetenz zeigen und Menschen für sich gewinnen. 252
Seiten. Campus. 24,95 €
Seit ich Jack Nashers Buch „Deal“ gelesen habe, weiß ich:
Er ist ein Schlitzohr auf wissenschaftlicher Basis. Das bestätigt mir auch sein
neues Buch. Beim Lesen fühlte ich mich hin- und hergerissen zwischen Abneigung „Das
sind Tricks für Scharlatane“ und Begeisterung „Das ist bestes Handwerkszeug, um
mit Kompetenz zu überzeugen.
Doch nun zum Inhalt:
Wer im Berufsleben etwas
erreichen will, muss kompetent sein. Allerdings sind Menschen generell kaum in
der Lage, wahre Kompetenz zu erkennen. So spielte in einem Experiment ein
weltberühmter Stargeiger in der U-Bahnstation einer amerikanischen Großstadt - und
kaum jemand nahm von seiner Virtuosität Notiz. Was beweist: Kompetenz allein nutzt
wenig, man muss sie auch passend verkaufen. Nasher, Professor an der Munich
Business School, gibt dazu auf der Basis zahlreicher wissenschaftlicher
Erkenntnisse eine Anleitung: Wie man spricht, wie man sich bewegt und kleidet, wie man gute
und schlechte Nachrichten überbringt, wie man sich beliebt macht oder für eine
größere Attraktivität sorgt. Eine Kernthese aber ist seine Forderung , sich
von Bescheidenheit zu verabschieden. Kategorisch erklärt er: „Bescheidenheit hat
im beruflichen Umfeld nichts verloren." Sie wird nämlich meist mit
Unsicherheit und Feigheit assoziiert und als Schutzschild vor möglichem
Versagen gedeutet.
Ein faszinierendes Buch mit
vielen praktischen Tipps. Meinen inneren Widespruch dazu habe ich so aufgelöst:
Mit einem Messer kann man Rosen schneiden oder jemanden umbringen. Wenn Schaumschläger
die guten Tipps zur Selbstvermarktung nutzen, werden sie hoffentlich früher
oder später entlarvt. Für kompetente Menschen sind die Tools sehr nützlich, denn so
werden sie nicht länger übersehen.
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