Sarah Knight: Not
Sorry. Vergeuden Sie Ihr Leben nicht mit Leuten und Dingen, auf die Sie keine
Lust haben. 214 Seiten, 14,99 €. Ullstein
Das ist schon magisch: In meiner vorigen Rezension habe ich
das Buch „Magic Cleaning“ von Marie Kondo mit Begeisterung besprochen. Nach der
Lektüre dachte ich: Eigentlich könnte man den Kopf doch genauso entrümpeln wie ein
Bücherregal oder den Kleiderschrank. Und da fällt mir just das Buch von Sarah
Knight in die Hände, die in der Einleitung schreibt, dass sie durch Kondos
Aufräumtechnik angeregt worden sei.
Der Kern von Sarah Knights Botschaft lautet: Scheren Sie
sich nicht darum, was andere Leute denken. Sagen Sie kategorisch Nein und nur Ja,
wenn es Ihnen wirklich wichtig ist. Dabei legt sie Wert darauf, dass man trotz
aller Ehrlichkeit höflich bleibt und nicht die Gefühle anderer verletzt. Dieses
Verhalten variiert sie für verschiedene Situationen und Dinge, etwa Meetings, Fitnessstudios,
Essenseinladungen, Erdnussbutter und die Kinder anderer Leute. Dabei bietet sie
ihre persönlichen Erfahrungen als Beispiel an.
Das liest sich flott und ist anregend, so dass man Lust
kriegt, öfter Nein zu sagen. Was mich allerdings stört, ist die permanente Fäkalsprache.
Alle paar Seiten liest man: „Scheiß drauf“, geht einem etwas „am Arschvorbei“
oder soll man kein „Arschloch sein“. Ich gebe zwar zu, dass es in der deutschen
Sprache wohl keinen adäquat kurzen und knackigen Ausdruck für „Scheiß drauf“
gibt, aber am Ende fühlt man sich, als litte man unter Diarrhoe. Außerdem fehlt
mir als Psychologin ein Kapitel, wie man mit Schuldgefühlen und schlechtem
Gewissen umgeht, denn ganz so simple ist das Neinsagen nun auch wieder nicht. Wer
über diese Kritikpunkte hinwegsieht und einfach nur einen Tritt in den Hintern
(!) braucht, um sich auf die eigenen Interessen zu besinnen, ist mit „Not Sorry“
gut bedient.
Ich kenne das Buch noch (!) nicht. Danke für diesen Tipp! Je älter ich werde, umso öfter sage ich Nein. Wer Nein sagt, sagt Ja zu sich selbst. Und wird vor allem von anderen wahr- und ernstgenommen, letztendlich respektiert! Ich habe mit dem "Nein danke sagen" ganz unverfänglich an der Theke eines Delikatessen-Geschäftes begonnen. Es lohnt sich wirklich, auch mal Nein zu sagen. Solange wir andere damit nicht schaden, brauchen wir, kein schlechtes Gewissen zu haben. Mit dem Strom zu schwimmen ist leicht! Mutig zu sein und auch mal freiwillig zu verzichten, beginnt mit einem Nein und stärkt uns.
AntwortenLöschenWas hört ein Kind am meisten, wenn es beginnt, die Welt zu entdecken? NEIN! Viele Menschen sehen wahrscheinlich aus diesem Grund später bei einem NEIN rot und sind oft schnell und tief gekränkt, weil sie sich persönlich abgelehnt fühlen. Das Buch zu lesen, lohnt sich wahrscheinlich trotz der vielen Sch..... !
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