Jörg Zeyringer: Wie
Geld wirkt. Faszination Geld – wie es uns antreibt und motiviert. 229 Seiten.
Business Village. 24,80 €
„Es geht mir nicht ums Geld“. Mag sein, dass so ein Ausspruch
tatsächlich ehrlich gemeint ist, doch oft genug wird damit ein Tabu aufrechterhalten
– nämlich dass Geld durchaus ein Anreiz für gute Leistung ist. Bekannte Autoren aus der
Wirtschaftsbranche verkünden ja gerne, dass lediglich Anerkennung, Selbstbestimmung,
Kreativität oder was man sonst im Arbeitsbereich noch zu schätzen weiß, zu
echter und dauerhafter Motivation führt.
Mit dieser Einseitigkeit räumt Jörg Zeyringer gründlich auf.
Zunächst wirft er einen Blick in die Geschichte des Geldes und leitet schlüssig
daraus ab, warum wir bis heute so ein verschämtes Verhältnis zum Mammon haben. Der
promovierte Motivationspsychologe entlarvt etablierte Glaubenssätze über Geld
als Irrtümer und zeigt anhand zahlreicher Studien, dass Geld einen hohen
Motivationsfaktor darstellt, auch wenn es im Ranking nicht unbedingt und immer an erster Stelle steht. Geld macht durchaus zufrieden und glücklich, als Symbol der
Wertschätzung und als Ticket für eine freie Lebensführung.
Mit seinen Ausführungen hat Zeyringer einen berechtigten missionarischen
Eifer: Indem er beweist, dass dem Geld eben doch eine hohe Motivation zukommt,
wirkt er der arroganten Ansicht entgegen, man könne den materiellen Aspekt des Lebens für
die weniger Begüterten gering schätzen, weil die „auch glücklich sein
können, wenn sie arm sind. Wozu dann Vermögen gerechter verteilen? Warum überhaupt
faire und bessere Gehälter und Löhne bezahlen?“
Ein hochspannendes Buch, das viele neue Erkenntnisse über Geld
bringt und sie nicht nur behauptet, sondern auch sauber wissenschaftlich belegt.
Dazu noch sehr gut lesbar und verständlich geschrieben. Eine Perle für jeden, den
das Thema Geld interessiert. Besonders ans Herz gelegt sei es außerdem WirtschaftswissenschaftlerInnen
und MotivationstrainerInnen.
Geld ist doch eine Form von Anerkennung. Zuwenig Anerkennung, also geringer Lohn, wo führt das hin? Für gute Leistung nicht adäquat entlohnt zu werden, macht doch krank. Da es sehr viele Arbeitslose gibt oder in Billigländer die Produktion verlagert wird, ist es schwierig, auf den unteren Ebenen genug Geld zu verdienen. Siehe Putzfrauen, Pflegepersonal ... ! Ist unser Selbstvertrauen vom Gehalt nicht auch abhängig? Sollte nicht sein. Und trotzdem demotiviert zu wenig Gehalt. Das Buch werde ich bestimmt lesen.
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