Diane von
Fürstenberg: Die Frau, die ich sein wollte. Mein Leben.“ 283 Seiten, Berlin
Verlag, 24.-€
Ich liebe Biografien, finde es spannend und anregend, die
Lebenslinien anderer Menschen zu verfolgen. Auf diese habe ich mich besonders
gefreut, denn erstens bin ich modeaffin – was ich ja schon mit einigen
Rezensionen bewiesen habe – und zum anderen ist Diane von Fürstenberg fast mein
Jahrgang. Allerdings stellte sich beim Lesen schnell heraus, wie vermessen ein
Vergleich wäre. Die Welt der Diane von Fürstenberg ist weit von derjenigen
normaler Menschen entfernt. Von Jugend an bewegt sie sich in den Kreisen der
Schönen und Reichen. Macht Party in Saint Tropez, fährt Ski in Cortina, hat
super Kontakte in der High Society, jongliert geschäftlich mit Millionen.
Trotzdem ist es kein oberflächliches Namedropping-Buch. Dazu ist DvF eine zu
starke Persönlichkeit, mutig, kreativ und kontaktfreudig. Die Erfinderin des
berühmten „Wrap dress“ (Wickelkleid) hat die Höhen einer blühenden Firma
erlebt, aber auch einen zweimaligen finanziellen Absturz, intensive Liebe und
eine Krebserkrankung. Sie ist immer wieder mit Disziplin und dank ihrer guten
Kontakte wie Phönix aus der Asche gestiegen. Diese Stellen sind die stärksten
im Buch, denn hier wird ihre besondere Persönlichkeit deutlich, die
Leidenschaft für ihre Arbeit und die Bedeutung von Familie in ihrem Leben. Das
Übrige liest sich oft sehr glatt, da hätte ich mir mehr Emotionen oder Details
gewünscht. Trotzdem, ein faszinierendes Buch über eine starke Frau. Und deshalb
kann ein Vergleich doch für jede Leserin ein Gewinn sein: Wie mutig bin ich
denn? Wie leidenschaftlich verfolge ich meine Ziele? Wie gehe ich mit
Niederlagen um? Wie viel Liebe gibt es in meinem Leben? Dazu ist es inspirierend,
ein Vorbild zu haben – auch wenn Welten dazwischen liegen.
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